Arbeiten an zehn Bahnhöfen haben begonnen

Die Deutsche Bahn (DB) arbeitet weiter unter Hochdruck an der Ahrstrecke. Zu den vielfältigen Maßnahmen, die dafür nötig sind, gehört auch die Erneuerung von insgesamt zehn Bahnhöfen und Verkehrsstationen entlang der Strecke. 

In den Osterferien fiel der Startschuss für die Arbeiten in Bad Bodendorf. Hier werden Außenbahnsteig 1 und 2 neugebaut, der Mittelbahnsteig zurückgebaut und Straßenanpassungen durchgeführt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Juli 2024 abgeschlossen sein.

Am 12. April feiert die Erneuerung der Station Heimersheim/Lohrsdorf einen symbolischen Spatenstich. Hier wird der ehemalige Haltepunkt aus einer Engstelle der Ahr heraus verlegt und damit die Möglichkeit geschaffen, den Flussverlauf zu optimieren. Zwei neue Außenbahnsteige inklusive eines neuen Fußgängerbahnüberganges werden ca. 600m Richtung Lohrsdorf neu errichtet. Der temporäre Haltepunkt wird ab Oktober 24 zurückgebaut und der Verlauf der Bahntrasse optimiert. Nach aktuellem Stand sollen die Arbeiten bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

In Bad Neuenahr wird Gleis 1 saniert und der Mittelbahnsteig neu gebaut. Auch die Ausstattung wird erneuert und ein Reisendenüberweg gebaut. Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2025 beginnen und bis Ende des selben Jahres abgeschlossen sein.

Die Verkehrsstation in Dernau wird an neuer Position am Festplatz Dernau mit einem neuen Bahnsteig inkl. Rampe barrierefrei gebaut. Die Bauarbeiten beginnen ebenfalls im Frühling 2024.

In Rech wurde der vorhandene Bahnsteig bereits rückgebaut. Der Neubau inkl. Ausstattung findet ab dem dritten Quartal dieses Jahres statt.

Ab Ende 2024 wird dann auch die Station Walporzheim erneuert. Dazu gehören diese Arbeitsschritte:

Rückbau Empfangsgebäude, Neubau Bahnsteig, Neubau Rampe und Treppenaufgang. Mit Inbetriebnahme der neuen Rampe sollen die Arbeiten bis zur ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein.

In Ahrbrück wird der Bahnsteig ab Ende 2024 neu gebaut.

In Mayschoß wird ab Anfang 2025 ein Bahnsteig neugebaut und ausgestattet.

Einen neuen Außenbahnsteig mit Ausstattung bekommt die Verkehrsstation Kreuzberg ab Anfang 2025.

Im zweiten Quartal 2025 starten die Arbeiten am Bahnhof Altenahr. Hier werden statt des alten Einzelbahnsteigs zwei neue Außenbahnsteige und ein Reisendenüberweg gebaut. Der Bahnhof Altenahr wird zweigleisig neugebaut und ermöglicht so das Kreuzen von Zügen.

Die Verkehrsstationen zwischen Dernau und Ahrbrück inkl. aller Ausstattungen werden mit der Gesamtinbetriebnahme im Dezember 2025 vollständig fertiggestellt sein.

Für eventuelle Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten bitten wir um Verständnis. Selbstverständlich sind wir bemüht, diese so gering wie möglich zu halten.

Baustelleneinrichtungsflächen an der Ahr

Unter dem Begriff Baustelleneinrichtung werden alle Produktions-, Transport-, Lager- und sonstige Einrichtungen verstanden, die zur Errichtung eines Bauwerks auf der Baustelle benötigt werden. Im Einzelnen sind dies Geräte, Maschinen, Gebäude zur Unterbringung von Arbeitskräften, witterungsempfindlichen Bau- und Bauhilfsstoffen, Ersatzteilen und Ähnlichem, Bearbeitungs- und Lagerflächen sowie Verkehrsflächen. Auch in der Grafschaft bei Gelsdorf war eine derartige Baustelleneinrichtungsfläche für etwa anderthalb Jahre vorgesehen. Diese wird nun, aufgrund zwischenzeitlich gefundener alternativer Standorte, wieder in den Ursprungszustand versetzt. Der Rückbau beginnt am 12. März und wird bis Monatsende abgeschlossen.

Vegetationsarbeiten im Bereich Bad Neuenahr und Walporzheim

Der Bahnhof in Walporzheim wird für Fahrgäste und Besucher:innen umfassend modernisiert und barrierefrei gestaltet. Dafür errichtet die DB auch eine Rampe im Bahndamm, für die bis zum 19. Februar Vegetationsarbeiten und das Fällen einzelner Bäume erforderlich sind. Im Abschnitt zwischen Bad Neuenahr und Walporzheim kommt es bis Ende Februar zu weiteren Grünschnitt-Maßnahmen.

Die Arbeiten sind mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Währenddessen kann es außerdem zu einigen verkehrlichen Einschränkungen auf der Straße kommen. Die Hauptarbeiten an der Station finden in den Sommerferien statt. Für eventuelle Beeinträchtigungen bitten wir um Verständnis. Selbstverständlich sind wir bemüht, diese so gering wie möglich zu halten.

Einladung zum Infomarktplatz

Nachdem die Befahrbarkeit zwischen Remagen und Walporzheim in Folge der Flut-Katastrophe bereits im November 2021 wiederhergestellt war, fiel der Startschuss für den Neubau des völlig zerstörten Bereichs bis Ahrbrück im Sommer 2023. In den kommenden Jahren werden die Bauteams 9 Brücken, alle Stützbauwerke und Bahndämme, 6 Bahnhöfe, 8 Weichen, 16 Kilometer Gleise und 7 Bahnübergänge erneuern. Zudem wird die neue Infrastruktur in hochwasserresilienter Bauweise errichtet und für klimaschonenden Zugverkehr elektrifiziert.

 

Parallel arbeiten DB und der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) auch intensiv am Wiederaufbau des Ahr-Radweges in den entlang der Bahnstrecke verlaufenden Streckenabschnitten. LBM und DB haben dazu vereinbart, 5 gemeinsame Bahn- und Radwegebrücken sowie mehrere Kilometer Radweg in enger Kooperation wiederaufzubauen. 

Gemeinsam mit dem LBM laden wir die Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Altenahr herzlich zu einem Infomarktplatz in Dernau ein. Die Akteure rund um den Wiederaufbau der Bahnstrecke und des Ahr-Radweges stehen Ihnen in der Zeit zwischen 16 und 20 Uhr am 13.12.23 vor Ort für Ihre Fragen persönlich zur Verfügung. 

Wir freuen uns über zahlreiche Besuche!

Im Überblick:

13. Dezember 2023
16 - 20 Uhr (come&go-Format mit Infoständen)
Festsaal im Restaurant Culinarium
Ahrweg 7, Dernau

 

Start der Baustelle "Bunte Kuh"

Für die Einrichtung der Baustelle an der sogenannten „Bunten Kuh* sind die Arbeiten am 27.11.23 gestartet. Die Verkehrsführung ist dadurch teilweise eingeschränkt.

Bis Anfang April 2024 wird dort ein Bohrplanum errichtet. Dazu gehört die Herstellung Suchschürfe zur Erkundung Höhe und Lage der Bestandsleitungen, das Freilegen der Bestandswiderlager der Eisenbahnüberführung und Rückbau des Widerlagers. Außerdem wird eine Bohrebene als Vorleistung zur anschließenden Ausführung der überschnittenen Bohrpfahlwand inkl. Gewässerseitiger Vorsatzschale / Verblendmauerwerk errichtet.

Die Verkehrsführung auf der Straße kann baubedingt nur einseitig erfolgen und wird per Ampelsignal geregelt.

*Die Bunte Kuh: Die Fels-Formation steht an der in Flussrichtung letzten felsig-engen Stelle des Ahrtales direkt oberhalb der Ortslage Walporzheim. Dort zieht sich die B 267, auf der in diesem Bereich die Ahr-Rotweinstraße verläuft, in einer Kurve um eine fast senkrechte Felswand. Aus diesem Schieferfels ragt etwa 15 Meter über der Straße eine einige Meter lange, vertikal ausgerichtete Felsplatte heraus, deren unregelmäßige Form an einen länglichen, schräg nach oben vorgestreckten Tierkopf wie ein Laut gebendes Hausrind erinnert. Obwohl die Bunte Kuh offiziell ein Naturdenkmal ist, entstand sie durch menschliches Handeln, als im 19. Jahrhundert an den engen Stellen des Ahrtals Platz für den Bau einer Straße geschaffen wurde. Bei der Sprengung dieses Felsens blieb der Vorsprung stehen. /Quelle: Wikipedia

Erster Schritt für 20-Minuten-Takt: Zugsteuerung per Mausklick

Zwei elektronische Stellwerke ersetzen vier mechanische Anlagen aus den 1950er Jahren • Vom 3. bis 11. Dezember umfangreiche Tests von Elektronik, Software und Zugbetrieb • In dieser Zeit für Fahrgäste Busse im Einsatz

Moderne Leit- und Sicherungstechnik steuert künftig die Züge im Ahrtal – ein weiterer Schritt für die starke Schiene in der Region. Hierfür nimmt die Deutsche Bahn (DB) auf der Strecke Remagen – Walporzheim Mitte Dezember in Ahrweiler und Bad Bodendorf zwei neue elektronische Stellwerke (ESTW) in Betrieb. Dank dieser ESTW können die Züge künftig bei Bedarf besser die Gleise wechseln und der Bahnbetrieb wird insgesamt flexibler und leistungsfähiger. Der Einsatz der modernen Leit- und Sicherungstechnik ist zudem der erste wichtige Schritt zur Einführung eines 20-Minuten-Verkehrstaktes auf der Ahrstrecke.

Die beiden neuen ESTW ersetzen die vier mechanischen Stellwerke aus den 1950er Jahren in Bad Neuenahr, Ahrweiler, Walporzheim und Bad Bodendorf. Diese und die Bahnübergangssicherungsanlagen wurden durch die Flut im Sommer 2021 ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Wiederaufbau des ersten Streckenabschnitts der Ahrtalbahn hat die DB die alte Technik zunächst so wieder hergerichtet, dass sie den Zugverkehr sicher steuern konnte. Künftig stellen die Mitarbeiter:innen die Weichen und Signale nicht mehr mit Muskelkraft, sondern in einem modernen Ambiente per Mausklick elektronisch vom Bediengebäude in Ahrweiler aus.

Seit Juli haben die Bauteams zwischen Remagen und Walporzheim insgesamt 40 Signale, Weichen und Gleissperren an die ESTW in Ahrweiler und Bad Bodendorf angeschlossen. Zudem hat die DB acht Bahnübergänge modernisiert und technisch angepasst. Bevor die beiden neuen ESTW ihre Arbeit aufnehmen können, checken zertifizierte Abnahmeprüfer:innen vom 3. bis zum 11. Dezember noch die gesamte Elektronik und Software auf Herz und Nieren. Außerdem testet die DB den Betrieb mit den Zügen auf der Strecke. Für die Reisenden sind während dieser Zeit Busse im Einsatz.

Arbeiten zur Elektrifizierung schreiten voran

© Copyright DB Netz AG
Auf dem Abschnitt zwischen Remagen und Bad Neuenahr finden Gründungsarbeiten für Oberleitungsmaste statt.

Hier kommt es stellenweise zu Rammarbeiten, die Lärm und Erschütterungen verursachen können. Die Arbeiten werden im Zeitraum 14.10. – 30.10.23 überwiegend tagsüber durchgeführt. Um den Zugverkehr so gering wie möglich zu beeinflussen, wird dann ab 01.11.2023 in den Nächten zwischen 21:00 Uhr und 5:00 Uhr gearbeitet. 

Ab Mitte Dezember 2023 sind bereits alle Bahnübergänge entlang der Ahrstrecke (Remagen bis Walporzheim) auf dem neuesten Stand der Technik und die Sperrungen in Bad Neuenahr (Ringener Straße und Nordstraße) sowie an der Hauptstraße in Bad Bodendorf können aufgehoben werden.

Für die mit den Bauarbeiten einhergehenden Beeinträchtigungen, bitten wir um Verständnis. Selbstverständlich sind wir bemüht, diese so gering wie möglich zu halten.

© Copyright DB Netz AG

„In zwei Jahren wird es hier komplett anders aussehen“

Am 12.09.23 fiel der Startschuss für die Arbeiten auf dem letzten Streckenabschnitt im Rahmen eines feierlichen Spatenstichs mit u.a. Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Ministerpräsidentin RLP Malu Dreyer. Vor eindrücklicher Kulisse in Altenahr wurde allen Gästen das bis heute sichtbare Ausmaß der Zerstörung in Erinnerung gerufen und damit auch die gebotene Dringlichkeit, für die Menschen vor Ort wieder Normalität herzustellen. Dazu gehört insbesondere auch die öffentliche Infrastruktur und die letzten 14 Km der Ahrstrecke. Die Ahrtalbahn spielt auch eine wesentliche Rolle für Wirtschaft und Tourismus in der Weinbau-Region.
© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus

In nur 2 Jahren werden die Bauteams 9 Brücken, alle Stützbauwerke und Bahndämme, 6 Bahnhöfe, 8 Weichen, 16 Kilometer Gleise und 7 Bahnübergänge erneuern. Zudem wird die neue Infrastruktur in hochwasserresilienter Bauweise errichtet und elektrifiziert.

Der Wiederaufbau im Rekordtempo ist neben der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten vor allem durch gesetzliche Ausnahmeregelungen in den Flutgebieten möglich. So gelten zum Beispiel vereinfachte Bedingungen bei Planrecht und Vergabe. Bund, Land, Gemeinden und DB arbeiten dabei eng zusammen.

Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Die Ahrtalstrecke hat seit über 110 Jahren eine große Bedeutung für die gesamte Region, den Tourismus, aber vor allem auch den Alltag der Menschen hier vor Ort. Das Ausmaß der Zerstörung ist immer noch deutlich sichtbar und das Leid bleibt unvergessen. Deshalb bin ich froh, dass es hier schon in zwei Jahren ganz anders aussehen wird: Im Rekordtempo bauen wir den Streckenabschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück komplett neu und elektrifizieren ihn auch. Mein Dank gilt allen beteiligten Partnerinnen und Partnern für die von Anfang an enge und konstruktive Zusammenarbeit, vor allem auch der Bundesregierung, die mit Erleichterungen bei der Planung und dem Wiederaufbaufond den schnellen Wiederaufbau möglich macht.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der Termin heute liegt mir besonders am Herzen. Was hier im Ahrtal passiert ist, war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Heute senden wir ein weiteres Signal der Hoffnung an all die Menschen, die noch immer unter den massiven Schäden an Gebäuden, Brücken, Straßen und Bahnstrecken leiden. Bei der Ahrtalbahn geht es voran – und das sehr schnell. Um das zu ermöglichen, hat der Bund Planungserleichterungen für den Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ermöglicht. Das hat dazu geführt, dass wir heute bereits mit dem Wiederaufbau des von der Flut vollständig zerstörten hinteren Streckenabschnitts beginnen können. Der Bund steht fest an der Seite der Menschen hier in der Region und wird weiter alles dafür tun, beim Wiederaufbau zu unterstützen.“

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz: „Der Beginn der Bauarbeiten für den Neubau der Ahrtalbahn ab Walporzheim ist ein guter Tag für die Menschen im Ahrtal. Die Realisierung in diesem Rekordtempo ist nur möglich durch die sehr enge Kooperation von Deutscher Bahn, Land, Kreis, Kommunen und SPNV Nord. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich. Der Wiederaufbau sorgt auch für eine hochwasserresiliente Infrastruktur, die nachhaltig und zukunftsfähig ist. So wird die Ahrtalbahn mit dem Wiederaufbau auf der gesamten Strecke elektrifiziert, wofür Bund und Land gemeinsam eine große Summe in die Hand nehmen. Von den rund 92 Millionen für die Elektrifizierung trägt das Land 20 Millionen Euro. Wir nutzen Synergien und planen und realisieren Bahnstrecke und Ahrtal-Radweg aus einer Hand. Mehrere Brückenbauwerke werden gemeinsam für den Bahn- und Radverkehr genutzt. Unter Teilen des Radwegs verläuft eine hochinnovative Versorgungsader mit Leitungen für Gas, Wasser, Strom und künftig auch klimaneutralem Biogas oder Wasserstoff. Wir werden auch weiterhin gemeinsam anpacken, damit diese wunderschöne Region eine gute Zukunft hat.“

Achim Hallerbach, Verbandsvorsteher Zweckverband SchienenPersonenNahVerkehr Rheinland-Pfalz Nord: „Der SPNV Nord ist sehr erfreut, dass diese schreckliche Katastrophe für eine klimafreundliche und mobilitätsverbessernde Zukunft genutzt werden kann. Wir danken DB, Bund und Land sehr, dass hier unser Verkehrsträger Schiene so schnell und viel besser als vorher aufgebaut werden kann. Wir haben für die Fahrgäste den 20-Minuten-Takt im Ahrtal zwischen Remagen und Ahrbrück entwickelt und beschlossen. Das geht jetzt wunderbar Hand in Hand zusammen. Auch die Umsetzung mit elektrischen Fahrzeugen ist auf einem guten Weg.“

Cornelia Weigand, Landrätin des Landkreises Ahrweiler: „Die Bahn wird als schnellstes Verkehrsmittel des ÖPNV von Berufspendelnden, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden intensiv genutzt. Auch für gelegentlich Reisende bietet sie ein äußerst attraktives Fahrplanangebot und ist damit bedeutender Teil des ÖPNV und zugleich des Tourismus im Landkreis Ahrweiler. Die weiterführende Bahnverbindung ist deswegen ein entscheidender Faktor nach der Zerstörung durch die Flut und Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Infrastruktur in der Region. Mit dem geplanten 20-Minuten-Takt und der durchgehenden Verbindung nach Bonn leistet sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende.“

© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus

Brückenneubau: Bundesstraße zwischen Altenahr und Reimerzhoven vom 21. August bis 1. September voll gesperrt

Wiederaufbau Ahrtalbahn geht weiter • Abriss der alten Gewölbebrücke in Altenahr • Parallele Felssicherungsarbeiten des LBM zwischen Altenahr und Reimerzhoven • Kfz-Verkehr großräumig umgeleitet • Keine Sperrung an den Wochenenden

(Frankfurt, 17. August 2023) Die Deutsche Bahn (DB) arbeitet weiter am Wiederaufbau der Ahrtalbahn. In Altenahr muss sie hierfür zunächst die nach der Flut verbliebenen Fragmente der alten Gewölbebrücke an der Tunnelstraße abbrechen. Die massiven Reste des Bauwerks befinden sich unmittelbar über und neben der Bundesstraße B267. Darüber hinaus führt das Projektbüro „Wiederaufbau Ahrtal“ des Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) zeitgleich notwendige Felssicherungsarbeiten im Bereich der B267 zwischen Altenahr und Reimerzhoven durch.

Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig, die Bundesstraße für die Zeit der jeweiligen Arbeiten im genannten Abschnitt vollständig zu sperren. Die Vollsperrung der B267 findet vom 21. August bis zum 1. September jeweils von Montag bis Freitag statt. Der Verkehr wird in diesem Zeitraum großräumig über die Kreisstraßen 35 und 34 sowie über die B257 umgeleitet. Die Umleitung ist ausgeschildert. An den Wochenenden ist die Sperrung jeweils aufgehoben.

Bis Ende 2025 plant die DB anstelle der alten Gewölbebrücke zwei neue, moderne Brücken zu errichten – eine für die Eisenbahn und eine für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Für diese Erneuerungsarbeiten ist es notwendig, die B267 in Altenahr im Anschluss an den 1. September halbseitig zu sperren. Der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt.

Streckensperrungen für Elektrifizierung

Wir machen die Ahrstrecke fit für die Zukunft! Im Zuge des Wiederaufbaus wird die gesamte Strecke etappenweise elektrifiziert. In diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten zwischen Walporzheim und Remagen. Unsere Schwerpunkte in diesem Abschnitt sind Baugrunduntersuchungen, Kampfmittelsondierungen, das Verlegen der neuen Kabeltrasse, die leit- und sicherungstechnische Neuausrüstung der Strecke sowie Gründungsarbeiten für Signale und Oberleitungsmaste.

Für diese Arbeiten muss der Streckenabschnitt jeweils in den Nächten sowie durchgehend in den Oster-, Sommer- und Herbstferien gesperrt werden. Zugausfälle und Ersatzverkehr mit Bussen auf den Linien RB30 und RB39 sind in diesen Zeiträumen leider unvermeidlich. Dies betrifft die folgenden Zeiträume: 

6. März bis 9. Dezember 2023

  • jeweils 20:00 Uhr–4:35 Uhr
  • durchgehend 1.–10. April (Osterferien)
  • durchgehend 22. Juli–3. September (Sommerferien)
  • durchgehend 14.–29. Oktober (Herbstferien)

 

Darum ist Elektro an der Ahr besser als Wasserstoff

Beim Aufbau der Infrastruktur an der Ahr taucht manchmal die Frage auf, ob mit Wasserstoff angetriebene Züge nicht die bessere Alternative darstellen könnten. Schließlich würden hierfür keine Oberleitungen benötigt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse der Aufgabenträger belegen starke Gründe dagegen.

Elektrotriebwagen haben energetisch die bessere Bilanz und fahren günstiger. Durch die hohe Anzahl an Fahrten mit dem geplanten 20-Minuten-Takt wirkt sich dies besonders aus. Durch den Einsatz von Elektrotriebwagen kann eine (oder auch mehrere) Linien mit anderen Linien, umsteigefrei verknüpft werden. Elektrotriebwagen sind antriebsstärker und können so besser in den Fahrplan an der linken Rheinseite integriert werden. Dadurch können z.B. Verspätungen besser ausgeglichen werden. Auch im Ahrtal wird das höhere Beschleunigungsvermögen gebraucht, um den 20-Minuten-Takt und ggf. weitere, neu zu errichtende Halte, zu realisieren. Ohne diese Eigenschaft wäre das nur mit weiterem Ausbau der Infrastruktur möglich. 

Beim Einsatz von batterieelektrischen Triebwagen müsste ein Großteil dieser Flotte mit Akku ausgestattet werden, was zu höheren Anschaffungskosten und durch das erhöhte Gewicht auch zu höheren Energiekosten und geringeren Fahrgastplätzen führen würde. Eine Traktion aus Wasserstoff-Triebwagen und Elektrotriebwagen ist aufgrund der fahrdynamischen Unterschiede nicht machbar. Angebot und technische Reife sind bei Elektrotriebwagen deutlich größer, Wasserstoff-Triebwagen und batterieelektrischen Triebwagen stecken noch in Kinderschuhen, Langzeiterfahrungen fehlen bei diesen beiden Antriebsarten.

Aktuelles "Die Deutsche Bahn hält Wort"

Die Vorarbeiten für den bereits bis Ende 2025 angekündigten Wiederaufbau der Ahrtalbahn laufen auf Hochtouren. Vorausgegangen war ein schwieriges Ausschreibungspaket, besonders die möglichst hochwassersicheren neuen Brückenbauwerke ohne Mittelpfeiler stellen Planer und Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Da aufgrund der Gesetzeslage für den Bereich der zerstörten Bahntrasse kein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, kann jetzt zügig gebaut werden.

Bereits vor einigen Monaten wurde der Trassenverlauf zwischen Walporzheim und Ahrbrück für das neue Schotterbett sowie die neuen Gleise freigeräumt. Derzeit laufen im gesamten Streckenbereich Bodengrund-Untersuchungen zur Feststellung von Stabilität und Tragfähigkeit, insbesondere im Bereich der künftigen neuen Brückenbauwerke. Hiermit sind in den einzelnen Abschnitten mehrere Fachfirmen beauftragt. Wo diese Stabilität nicht gegeben ist, wird das Einbringen von Betonfüllungen erforderlich. „Der Wiederaufbau der Strecken ist sowohl für die Berufspendlerinnen und Pendler für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für den Tourismus von großer Bedeutung. Deshalb wurde der technisch anspruchsvolle Neubau der Eisenbahninfrastruktur im Ahrtal von Anfang an mit Hochdruck vorangetrieben.

Das Land arbeitet mit der Deutschen Bahn, dem Zweckverband Schienenpersonen Nahverkehr Nord und dem Landkreis Ahrweiler eng zusammen, damit es bei der Wiederherstellung der Ahrtalstrecke vorangeht.“ Das teilte die zuständige Staatsministerin mit. Quelle: Blick aktuell 04/23 / Willi Tempel

 

Das ist grün: Mobile Recyclinganlage für Gleisschotter

Die Deutsche Bahn versteht Ökologie als Teil der eigenen DNA. Im Ahrtal wird dieses Grundprinzip auch bei der Schonung von Transportressourcen gelebt. Das schont die Umwelt und die Ruhe von Anliegern gleichermaßen. Um die für den Wiederaufbau der Gleisanlagen notwendigen Logistik-Transporte zu minimieren, entschied sich die DB AG für die Planung einer mobilen Recyclinganlage für Gleisschotter.

Im September 2022 wurde die mobile Anlage im Bahnhof Kreuzberg aufgebaut. Neben den zur Aufbereitung erforderlichen Standardkomponenten wurde eine Lärmschutzwand installiert, um die Lärmbelastung für Anwohnende zu minimieren. Als „Futter“ für die Anlage dienten ca. 16.000 Tonnen Altschotter aus insgesamt ca. 8.000 Meter Strecke, verteilt auf 12 einzelne Gleisabschnitte. Diese Abschnitte befanden sich im Radius von 14 Kilometern um den Anlagenstandort. Dabei war die Maßgabe, so viel Schotter wie möglich aus den zum Teil überschütteten und bereits zugewachsenen ehemaligen Trassenabschnitten zu gewinnen. Das Material wurde ausgebaut und mittels Vierachser-Lkw zu dem zentralen Lagerplatz im Bahnhof Kreuzberg gefahren. Hier war es dem Geschick und der Erfahrung des Anlagenführers zu verdanken, dass aus dem Aufgabematerial mit zum Teil sehr schlechter Qualität am Ende ca. 12.000 Tonnen für den Wiederaufbau des Gleisquerschnitts gewonnen werden konnten. Das Material hat seine Eignung mit der Güte für geprüfte Recyclingbaustoffe erhalten und wurden sortenrein gelagert. In späteren Bauphasen wird es dann wiederverwendet.